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AutorenbildArchiv für Zivilisationsforschung

Jahrtausendealte Flugzeugmodelle aus Ägypten und Kolumbien?


Die "Taube von Sakkara" soll ein 2000 Jahre altes ägyptisches Modell eines Segelfliegers sein.

Bild: Archiv Hertel

"Das Flugzeugmodell im Goldmuseum von Bogota ist 1000 Jahre alt. Der Test im Windkanal ergab, dass die aerodynamischen Eigenschaften denen eines modernen Flugzeuges entsprechen,"fand Erich vonDäniken.

Seit seinen ersten Veröffentlichungen vor rund 50 Jahren geistern im Dschungel der "Beweise für den Besuch der Außerirdischen" auch kleine Flugzeugmodelle aus Holz in Ägypten und aus Gold im Kolumbien durch den Blätterwald. Beginnen wir mit den ägyptischen "Flugzeugen":

Ägypten: Flugzeugmodelle aus Holz?

Die Figur besteht aus Platanenholz und wurde 1898 bei Ausgrabungen in Sakkara gefunden. Der Fund stammt schätzungsweise aus dem Jahr 200 vor Christus und soll sich neben anderen, ähnlichen Figuren, seit 50 Jahren im Ägyptischen Museum in Kairo befinden.

Das Objekt erinnert an einen Vogel, der allerdings auffällig gerade Flügel hat. Der Vogelkörper hat eine Länge von 14 Zentimetern. Die Flügelspannweite beträgt 18 Zentimeter. Die Hieroglyphen auf dem Vogel lassen sich mit „Geschenk von Amun“ übersetzen.

1969 wurde das Objekt neu untersucht und es fiel auf, dass das Tier im Gegensatz zu Vögeln eine hochgestellte Schwanzflosse und gerade Flügel besitzt. Daraus schlussfolgerten der umstrittene ägyptische Arzt Khalil Messiha und sein Bruder, der von Beruf Luftfahrt-Ingenieur war, dass es sich um das Modell eines altertümlichen Segelflugzeugs handeln müsse. Ein Riss im hinteren Teil des Objektes deute auf eine früher vorhandene Stabilisierungsfläche hin. Von hier wurde der unscheinbare Vogel eines der Argumente für den Besuch aus dem Kosmos. Flugs wurde er nachgebaut und soll, aus der Hand geworfen, ein paar Meter weit geflogen sein.

Neben der Vermutung, dass es sich um ein Flugzeugmodell handeln könne, tippen andere Autoren auf ein Kinderspielzeug, eine Verzierung für die Mastspitze von heiligen Booten, einen Bumerang oder auch auf eine Wetterfahne.

Natürlich ging der Flugzeugmodellhype weiter. 1971 wurde eine Forschergruppe gegründet die alle anderen sogenannten Vögel untersuchen sollten. Ein Jahr später präsentierte man die erste Ausstellung altägyptischer Flugzeugmodelle im Ägyptischen Museum. Davon wissen die Ägyptologen allerdings nichts.

Diese Hieroglyphen sollen in der Übersetzung bedeuten: "Ich will fliegen". (Kann jemand helfen und das bestätigen oder eine genaue Übersetzung anbieten?)

Zeichnung: Archiv Hertel

Bleiben wir noch einen Moment in Ägypten. Im Totentempel des Sethos I. zu Abydos wurde nicht nur die Statue des Pharao Cheops gefunden, sondern auch die berühmte Königsliste. Nicht so berühmt ist eine Hieroglyphe, die sogar einen Hubschrauber darstellen soll.

Hieroglyphe im Totentempel zu Abydos.

Foto: Peter Hertel

Diese gewaltige Anlage wurde um 1400 v. Chr. begonnen und von Pharao Ramses II. vollendet. Doch nicht die Archäologen sollen diese seltsamen Zeichen entdeckt oder interpretiert haben. Es war 1990 eine Gruppe der Ancient Astronaut Society und man fand, dass hier moderne Fahrzeuge wie ein Hubschrauber, ein Kampfpanzer und ein U-Boot oder ein Flugzeug dargestellt seien.

Die Ägyptologen übersetzten die betreffende Inschrift allerdings mit: "Erneut geboren, mit machtvollem Schwert, der die neun Bogen vernichtet. König von Ober- und Unterägypten, Herr beider Länder. Bleibend ist die Weltordnung des Re."

Später wurden Teile der Inschrift mit Putz überzogen und der Nebtiname (ist einer der fünf Namen der altägyptischen Könige) in der Königstitulatur durch den Thronnamen von Ramses II., dem Sohn von Sethos I., ersetzt. Dies war möglich, da die Inschriften bunt angemalt waren und so der Untergrund nicht sichtbar war. Auffällig ist, dass aus Platzgründen die neuen Hieroglyphen sehr klein geschrieben werden mussten: Die Übersetzung lautet:

"Beschützer Ägyptens, König von Ober- und Unterägypten, Herr beider Länder Stark/Mächtig ist die Maat des Re, Erwählter des Re."

Für die vermuteten Kriegsgeräte ergeben sich andere Erklärungen, die im Zusammenhang mit den in ägyptischen Hieroglyphen oft auftretenden Überschreibungen zu erklären sind.

Was wie ein Hubschrauber aussieht, ist aus der ursprünglichen Hieroglyphe für Bogen und den späteren Hieroglyphen schlagender Arm und Kombination der Zeichen Wachtelküken mit Arm entstanden. Der Kampfpanzer ist aus der früheren Hieroglyphe für Hand und der späteren Hieroglyphe für Hälfte entstanden. Das U-Boot ist aus der Hieroglyphe für Mund und den neuen Hieroglyphen Arm und Korb entstanden.

Kolumbien: Flugzeugmodelle aus Gold

Die Kolumbianer fertigten ihre "Flugzeugmodelle" aus Gold. Sie stammen unter anderem aus der Tolima-Kultur, einer präkolumbischen Zivilisation im Landesinneren Kolumbiens. Sie existierte im Zeitraum ab 1000 vor Christus bis 700 nach Christus am Mittellauf des Río Magdalena. Ähnlich wie bei der Quimbaya- und der Tairona-Kultur wurde vor allem die Goldschmiedekunst entwickelt. Im Tolima-Stil hat man Ohrringe, Anhänger, Halsketten und Brustschmuck hergestellt. Neben Gold kam auch Tumbaga zum Einsatz, eine Legierung aus Gold und Kupfer.

Den Verstorbenen wurde ebenfalls eine reichhaltige Keramik auf ihre letzte Reise mitgegeben. Dazu gehörten Trinkbecher, Töpfe und Krüge, die mit roten Farbtönen in meist geometrischem Design bemalt waren. Vereinzelt waren auch Goldschmuck, Spindeln, Walzen und Äxte unter den Beigaben zu finden. Unter den Tiermotiven sind anzuführen Frösche, Eidechsen, Schlangen, Vögel, Raubkatzen, Kröten und Fledermäuse. Menschliche Wesen wurden oft in meditativer Haltung auf einer Bank sitzend dargestellt. Mehrere Goldschmuckstücke im Tolima- und Quimbaya-Stil, die in kolumbianischen Schachtgräbern im Gebiet der Kulturen Calima, Tolima und Tairona und in Costa Rica gefunden wurden, stammen aus der Zeit um 100 bis 1000.

Ähnlich wie in der Quimbaya-Kultur tauchen auch im späten Tolima eigenartige, im Wachsausschmelzverfahren hergestellte Fischfiguren auf.

Wahrscheinlich dürfte es sich aber um Darstellungen von fliegenden Fischen handeln. Symbolisch gesehen sind das – Wesen mit mystischen Kräften, die sich in zwei sehr unterschiedlichen Welten fortbewegen.

Goldgegenstände galten bei den Tolimas nicht als Kunstobjekte, sondern wurden vielmehr als persönliche Talismane getragen. Die goldenen Talismane verliehen daher ihren Trägern die Energien der jeweils dargestellten Figuren – die Kräfte des Wassers, der Luft und der Erde.

Die Präastronautiker interessieren sich für die "Goldflugzeuge"

Die Objekte sind nur wenige Zentimeter groß, haben oft einen torpedoförmigen Rumpf, deltaförmige Seitenflügel und eine senkrechte Heckflosse.

Bild: Museo del Oro

Die meisten Funde dieser Art werden im „Museo del Oro“ (Goldmuseum) der „State Bank“ in Bogotá (Kolumbien) und im Überseemuseum Bremen aufbewahrt, doch auch in anderen Museen finden sich solche Exemplare, wie etwa im Völkerkundemuseum in Berlin-Dahlem.

Die Präastronautiker finden, dass einzelne Teile der Figuren unnatürliche Formen aufweisen. Sie interpretieren Deltaflügel und senkrechte Heckflossen. Sie halten die Funde für Modelle von Flugzeugen, welche von den Einheimischen jener Zeit nach realen Vorbildern gebaut wurden.

Was sagen Archäologen und Ethnologen?

Nach Auffassung der Fachleute handelt es sich bei den Goldfliegern um die Nachbildung flugfähiger Fische. Andererseits könnte als Modell auch der Engelshai in Frage kommen, der anatomisch einige Besonderheiten wie deltaförmigen Brustflossen mit den Goldobjekten teilt.Offiziell gelten die Kleinode als "religiöse Zierrat", die als "zoomorph", "biomorph" oder schlicht als "Insekten" oder "Vögel" benannt werden.

Engelhai ist ein bodenbewohnender Hai und hat eine maximale Körperlänge von etwa 1,5 Meter. Der Rumpf ist stark abgeflacht mit sehr breiten Brustflossen. Sie haben zwei Rückenflossen und besitzen keine Afterflosse. Der Körper hat eine blass-blaue bis aschgraue Rückenfarbe ohne auffällige Zeichnung. Die Rückendornen sind bei den Jungtieren reduziert, bei den ausgewachsenen Haien unscheinbar.

Bild: Wikipedia

Fliegende Fische sind Knochenfische, die mit ihren flügelähnlichen Flossen gleichermaßen gut für das Gleiten durch Wasser und Luft angepasst sind. Sie können nicht mit den Brustflossen schlagen, um ähnlich wie Vögel aktiv zu fliegen. Sie katapultieren sich mit einem Sprung aus dem Wasser und segeln kurze Strecken im Gleitflug über die Wasseroberfläche. Die weitesten Flugstrecken erreichen die Fische, wenn sie sehr nahe über und parallel zur Wasseroberfläche durch die Luft gleiten: In einer Höhe von 1,5 Meter gleitend können die Fische über 30 Sekunden lang in der Luft verweilen und dabei Distanzen von bis zu 400 Metern zurücklegen.

Bild: Die Welt

Das Fliegen wurde oft als Attribut und Privileg der Götter angesehen. Auch dort, wo Götter oder übersinnliche Wesen nicht mit Flügeln dargestellt werden, zählt die Fähigkeit zu fliegen zu ihren Eigenschaften. Die indische Mythologie kennt Bilder von fliegenden göttlichen Streitwagen (Vimana), wie sie etwa in dem Epos Ramayana zu finden sind. Der Affengott Hanuman konnte ebenfalls fliegen. Bei den Azteken war es Quetzalcoatl, die gefiederte Schlange, die eine wichtige Rolle spielte, und auch die Babylonier stellten Löwen, Stiere sowie Menschen mit Flügeln dar.

Um die Zeitenwende dokumentierte der römische Dichter Publius Ovidius Naso in seinem Werk Metamorphosen die griechische Sage von Dädalus und Ikarus, die mit selbstgebauten Schwingen aus mit Wachs verklebten Vogelfedern die Flucht von Kreta nach Sizilien versuchten.

"Die Phantasie des Menschen ist grenzenlos, deshalb kann sie nicht zum Maßstab des Möglichen gemacht werden. Sie sei bestenfalls ein Anlass zum weiterdenken", schrieb uns Pastor Gunnar von Schlippe.


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