Dieses Fresco befindet sich in einer Grabkammer von Tarquinia. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Fresco in der Tomba della Caccia e della Pesca.
"Die Römer haben alles getan, um die Kunde von den Taten des etruskischen Volkes, das in ferner Vorzeit über sie geherrscht hatte, in Vergessenheit sinken zu lassen. Kein Heldenlied kündet vom Untergang einer edlen Nation, keine Chronik verzeichnet die Taten ihrer großen Männer. Lautlos treten die Etrusker aus dem grellen Lichtkegel der Geschichte zurück in das Dunkel, dem sie einst entstiegen waren, um die italienische Welt aus ihrem vorzeitlichen Schlaf zu wecken. Die Etrusker sind keine Theorie und keine These. Wenn sie etwas sind, so sind sie eine Erfahrung", schrieb D. H. Lawrence. (Foto: M. Flury)
Neben den kulturellen Leistungen und herrlichen Kunstschätzen ist der Umgang der Etrusker mit ihren Verstorbenen in der Kulturgeschichte ziemlich einmalig. Deshalb war es für uns schon lange das Ziel, die Etruskerstädte in Italien zu besuchen. Das konnten wir 1991 und noch einmal 2001 dann realisieren.
In der Nekropole von Ceveteri stehen die kugelförmigen großen Gräber noch heute.
"Wenn ihre Gräber so waren, was mögen erst ihre Paläste gewesen sein", fragte einst Fritz Weege. Und Sibylle von Cles-Reden rief: "Seltsames Volk der Tyrrhener! Für seine Menschen genügten ihm Wohnungen aus Holz und Lehm, seinen Gestorbenen aber höhlte es steinerne Häuser aus dem Felsgrund, die ewig bestehen sollten."
Eine sanfte Stille umgibt diese großen Grashügel mit ihren uralten Steinumfassungen, und auf dem Mittelweg ist noch so etwas wie ein schlichtes Glücksgefühl zurückgeblieben. Gewiß war es ein ruhiger und sonniger Aprilnachmittag, und aus dem zarten Gras stiegen Lerchen auf. Aber etwas Stilles und Lindes erfüllte die ganze Luft an diesem versunkenen Ort, und man hatte das Gefühl, dass es der Seele guttat, hier zu sein“, schrieb D. H. Lawrence (1885–1930), über seine Etrurienreise im Jahr 1927. (Foto: Archiv für Zivilisationsforschung)
Am südöstlichen Stadtrand von Tarquinia, an der Straße nach Viterbo, befindet sich die Monterozzi-Nekropole mit rund 6100 in den Fels geschlagenen und mit Tumuli abgedeckten Grabkammern aus dem 6. Jahrhundert vor Christus bis 2. Jahrhundert vor Christus. Die Anzahl der Grabkammern wurde nicht durch Grabung, sondern durch Ortung festgestellt. Etwa 150 Grabkammern sind mit Fresken ausgemalt, die für die etruskische Kunst von grundlegender Bedeutung sind. Einige der Gräber sind zu besichtigen. (Foto: Peter Hertel)